Warum Organisationen agil werden sollten
Organisationen sind heute oft sehr komplexe Gebilde. Vielstufige Hierarchien und Prozesse sind nur zwei sichtbare Ausprägungen davon. Und Führungskräfte erleben sich zunehmend als Flaschenhals für Kund:innen und Mitarbeiter:innen. Viele Führungskräfte – ursprünglich einmal leidenschaftliche Expert:innen auf ihrem Gebiet – leiden nun darunter. Sie finden sich eher in der Rolle der Bremser wieder, statt in der Rolle der Förderer oder Gestalter. Warum? Die Antwort lautet meistens: „Es fehlt die Zeit!“
Führungskräften sind oft stundenlang damit beschäftigt, interne Prozesse und Regelungen zu „befriedigen“. Zahlreiche Workflows können erst durch ihre Freigaben weiterlaufen. So entsteht ein Dilemma: Entweder möchte ich all diese Geschäftsfälle wirklich verstehen, die ich freigeben muss. Damit bremse ich aber oft die Workflows und damit die Mitarbeiter:innen und Kund:innen. Oder ich gebe anstehende Geschäftsfälle wie am Fließband frei. Mit dem Risiko, dass ich kritische Fälle so nicht entdecke.
Und Zeit für Innovation oder Weiterentwicklung – schon gar keine Chance! Die werden oft auf den nächsten Offsite-Tag verschoben, in der Hoffnung, da bestimmt besonders kreativ zu sein.
Gibt es eine Chance aus diesem Kreislauf heraus zu kommen?
Ein möglicher Ansatz ist jener der agilen Organisation. Hier gibt es bereits erstaunliche und sehr positive Ergebnisse.
Die Merkmale einer agilen Organisation
Agile Organisationen haben zum Ziel, Innovationen mit höherem Kund:innennutzen auf den Markt zu bringen. Das soll rasch und mit weniger Risiko gehen. Und es soll schneller Geld verdient werden als üblich.
Agile Organisationen verbringen nicht Wochen und Monate damit, um Konzepte zu entwickeln, die dann doch nicht freigegeben werden. Sie setzen rasch um und entwickeln schrittweise genau das, was die Kund:innen brauchen. Sollten sie sich einmal irren, wird der Irrtum im nächsten Schritt wieder behoben. Sie haben schon nach wenigen Schritten verkaufsreife Produkte am Markt. Das Budget für die nächsten Entwicklungsschritte haben sie schon verdient, während andere noch Konzepte schreiben.
Die agile Organisation lebt von vier zentralen Aspekten:
Agiles Führen
Agile Führung basiert auf gelebten Werten wie Vertrauen, Respekt, Neugierde, Transparenz und Mut. Agile Führungskräfte sind nicht Planungs-, Kontroll- und Schaltstellen. Sie ermutigen, ermöglichen und befähigen. Für sie ist „Servant Leadership“ wichtig. Sie wollen nicht der einzige Allwissende im System sein. Sie sichern nicht mit dem gezielten Verteilen von Information ihre eigene Macht ab. Sie kennen die Anforderungen der Kund:innen und definieren klare Prioritäten. Agile Führung setzt auf Stakeholder-Engagement anstatt auf Stakeholder-Management.
Agile Kollaboration
Hier geht es darum, dass Teams sich selbst organisieren. Kollaboration ist erwünscht und erlaubt. Dies bedeutet selbst bzw. im Team entscheiden und eigenverantwortlich agieren. Es bedeutet, gegenseitig Unterstützung anzubieten wenn notwendig. Dafür müssen die richtigen Leute „im Bus sitzen“ und gut kommunizieren können. Sie müssen offen sein, sich durch gezieltes Coaching schrittweise zu verbessern.
Agiles Vorgehen
Agile Teams arbeiten sich schrittweise zum gewünschten Ziel. Anstatt langer Planungsphasen wird die Arbeit in kurzen Zyklen absolviert. Jeder Zyklus liefert sofort nutzbare Ergebnisse. Die Basis dafür sind klare und priorisierte Anforderungen.
Das Management stimmt diese im Vorfeld mit den Stakeholdern ab. Es stellt sicher, dass das Team möglichst frei von Blockaden arbeiten kann. Dabei ist die Kommunikation miteinander klar geregelt und strukturiert. Offener und transparenter Austausch wird geschätzt und unterstützt.
Agile Innovation
In agilen Organisationen findet Entwicklung zugleich individuell und interdisziplinär statt. So kommen Formate wie Work Hacks, Reverse Mentoring, Bar Camps oder Fuckup-nights zum Einsatz. All diese Formate verbinden Spaß mit hoher Effizienz. Hier werden Ideen unmittelbar verwertet und nicht nur dokumentiert.Auch das Vorgehen selbst wird regelmäßig überprüft und verbessert. Es wird schrittweise an die Organisation, die Kunden, die betroffenen Mitarbeiter:innen und die konkrete Situation angepasst.
Unternehmen, die sich umgestellt haben, sehen, dass sich die Erwartungen erfüllen bzw. sogar überfüllen. Neben einer weit größeren operationalen Flexibilität steigt gleichzeitig die Zufriedenheit der Kund:innen und der Mitarbeiter:innen.
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